Die Bezirksgemeinschaft Burggrafenamt kümmert sich seit über 50 Jahren um die Abfallbewirtschaftung im Bezirk. Dazu gehören die Sammlung von Restmüll, Biomüll, verschiedenen Wertstoffen und Schadstoffen sowie deren fachgerechte Aufbereitung für die weitere Entsorgung.
Oswald Frei arbeitet seit April 1991 bei der Bezirksgemeinschaft und ist der Vorarbeiter für das Personal im Wertstoffzwischenlagers „Tisner Auen“ in Niederlana. Im Interview gibt er Einblick in die Wertstoffsammlung und berichtet über seine tägliche Arbeit.
Was passiert im Wertstofflager „Tisner Auen“?
Die Abfallsammlung ist eine wichtige Dienstleistung, welche die Bezirksgemeinschaft für die Gemeinden im Burggrafenamt organisiert. Die Anlage in den Tisner Auen in Niederlana ist das Herzstück der Wertstoffsammlung: Hier werden alle Wertstoffe, wie Papier, Karton, Glas, Metall, … aus den Recyclinghöfen der Gemeinden gesammelt und für die weitere Verarbeitung durch Recyclingfirmen aufgearbeitet. Das Wertstoffzwischenlager dient auch als Lager für die Abfallbehälter und Zubehör, welches die Bezirksgemeinschaft zentral für alle Gemeinden ankauft und bereithält.
Wie sieht dein Arbeitstag aus?
Mein Arbeitstag beginnt um 7.30 Uhr. Als erstes steht die Einteilung der Arbeiten meiner MitarbeiterInnen auf dem Programm. Ich kümmere mich dann um die Bürokratie: plane und organisiere anfallende Reparaturen, hole Angebote ein für den Ankauf von Materialien und beantworte Emails und Anfragen aus den Gemeinden. Die Anlieferungen der Wertstoffe aus den Gemeinden erfolgen den ganzen Tag. Diese werden genau registriert und überwacht. Die Wertstoffe werden tagsüber aufbereitet, fast täglich abgeholt und an die weiterzuverarbeitenden Firmen geliefert. Ich achte darauf, dass alle Maschinen der Anlage reibungslos funktionieren. Auch bin ich mit den Arbeitern der Lieferfirmen in regelmäßigem Kontakt. Dienstende ist für mich um 17.00 Uhr.
Welche Wertstoffe werden angeliefert und was geschieht mit ihnen?
Angeliefert werden Kartonagen, Papier, Glas, Dosen, Altholz, Alteisen, Autoreifen und Plastikbehälter. Die von den Minirecyclinghöfen und Recyclinghöfen kommenden Container werden in die Materialboxen am Wertstoffzwischenlager gekippt. Bei den Plastikbehältern wird zusätzlich noch eine händische Aussortierung von Störstoffen durchgeführt. Papier, Karton und Plastikflaschen werden dann zu Ballen gepresst und für den Abtransport bereitgestellt.
Wohin kommen dann die Wertstoffe?
Die Wertstoffe werden an Firmen geliefert, die diese Materialen weiterverarbeiten. Die meisten Firmen befinden sich im oberitalienischen Raum. Dadurch können die Wertstoffe Papier, Glas, Karton, Metall, Holzabfälle und teilweise auch Plastik einer Wiederverwertung zugeführt werden.
Auf was sollen BürgerInnen bei der Abfalltrennung achten?
BürgerInnen sollten bereits beim Einkauf nach dem Prinzip „Weniger ist mehr“ handeln. Der beste Müll ist jener, der erst gar nicht entsteht. Bei der Trennung ist es wichtig, dass die Wertstoffe sortenrein gesammelt werden. Auch sollten Gefäße sauber sein und keine Fremdstoffe enthalten. Das ist wichtig, weil sich die Reinheit des gesammelten Materials auf die Einnahmen auswirken: Je sauberer das Wertstoffmaterial ist, desto höher sind die Einnahmen durch den Verkauf des Materials. Diese Einnahmen werden verwendet, um den Dienst der Abfallsammlung im Bezirk mitzufinanzieren. Die MitarbeiterInnen der Recyclinghöfe sind angewiesen, die Abgaben der BürgerInnen zu kontrollieren. Nur so kann die gute Qualität der Wertstoffe garantiert werden. Letztendlich profitieren die BürgerInnen davon selbst, weil die Müllkosten geringer sind.
Gibt es eine besondere Geschichte zur Wertstoffsammlung?
Tatsächlich hat ein Bürger bei der Abgabe der Wertstoffe in einem Recyclinghof sein Handy mitentsorgt. Nachdem das Missgeschick bemerkt wurde, wurde die Handyortung aktiviert. So konnte festgestellt werden, dass sich das Handy bereits bei uns im Wertstofflager befindet. Die Suche im entsprechenden Container war erfolgreich. Dem glücklichen Besitzer konnte sein Handy unbeschadet wieder zurückgegeben werden.